Grünkern

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Grünkern. Unreif – “grün” – geerntetes Korn der Weizenart Dinkel (Spelt). Bei Ernte zwei bis drei Wochen vor Eintritt der Vollreife waren die Körner grün und weich, im Zustand “beginnender Teigreife”. Um vor Verderb bewahrt und um verarbeitet werden zu können, wurde das Korn unter häufigem Umschaufeln im Backofen oder auf flachbödigen Wannen über einem Holzfeuer gedarrt, und anschließend in der Mühle entspelzt. Verzehrt wurde es ganz (als Suppeneinlage), geschrotet (als Grütze) und als Mehl (in Klößen). Brot aus Grünkern ist dagegen wenig schmackhaft. Gründe für das vorzeitige Ernten von Dinkel (und anderer Getreidesorten) waren ursprünglich drohender Verderb des Korns wegen zu kurzen oder zu nassen Sommers, Unwetter, welche die Ähren zu Boden drückten und – wahrscheinlich – auch Folgen des Flurzwangs. (Bei der Mehrfelderwirtschaft waren Feldwege nicht vorgesehen. Kurz vor der Ernte mussten Schneisen durch das fallweise noch unreife Getreide gemäht werden, um Zugang zu erntereifen Schlägen zu bekommen.) Aufgrund ihres Wohlgeschmacks wurden Grünkernspeisen eine beliebte Bereicherung der mittelalterliche Küche, wurde Dinkel auch ohne Not unreif geerntet und gedarrt.

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