Hacksilber

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Hacksilber. In Nordeuropa, von den britischen Inseln und östlich der Elbe bis hin zu den Ostseeländern, aber auch im Orient, wurden Bodenfunde von zerhackten silbernen Gegenständen (Silbermünzen, -schmuck, -geschirr, -draht, -blech, -barren) ergraben, die in der Zeit vom 6. bis zum 12. Jh. als Zahlungsmittel geläufig waren (“Gewichtsgeldwirtschaft auf Silberbasis”). Hacksilber diente als Ersatz für Geld-Münzen und ist in den Fundgegenden als deren Vorläufer zu betrachten.

Die Hacksilber-Depots waren angelegt worden, um Vermögenswerte vor feindlichem Zugriff sicherzustellen. Die Objekte waren in Leinen- oder Lederbeuteln, in Tonkrügen oder Metallkannen verwahrt. Sie stammten z.T. aus weit entfernten Ländern, so etwa aus dem heutigen Iran, Usbekistan, Afghanistan, Nordafrika oder Skandinavien. Gegen 1000 endete die Zufuhr asiatisch-arabischer Silbermünzen (Dirhams), an ihre Stelle traten europäische Prägungen. In der Spätantike war Hacksilber auch im Mittelmeerraum gebräuchlich, im Frühmittelalter dienten Münzen und Hacksilber auch nebeneinander als Zahlungsmittel.

Als bedeutende Fundorte in Deutschland seien genannt: die von

Meschwitz (b. Bautzen/Sachsen, vergraben um 1000, gefunden 1878),

Mahnau (b. Glogau/Niederschlesien, heute Polen, vergr. um 1050, gef. 1894),

Cortnitz (b. Bautzen/Sachsen), vergr. Mitte d. 11. Jh., gef. 2005).

Die russische Münzbezeichnung Rubel geht zurück auf russ. rubit = hacken.

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