Handelsreisen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Handelsreisen wurden unternommen, um die räumliche Trennung von Erzeugern und Verbrauchern zu überwinden. Da mit den Reisen große Risiken verbunden waren, mussten sie bedeutenden Gewinn abwerfen, wurden nur Luxusgüter über die z.T. tausende von Kilometern langen Handelsrouten transportiert. Je größer die Entfernung war, die eine Ware vom Ursprung bis zum Verbraucher zurückzulegen hatte, desto mehr Kaufleute waren an Transport und Zwischenhandel beteiligt. Juden und Syrer, die schon zur Römerzeit Fernhandel betrieben hatten, beherrschten diesen auch im Frühmittelalter im Mittelmeerraum und im Frankenreich. (Die Bezeichnungen mercatores und Iudaei wurden synonym gebraucht.) Im Mittelmeerraum liefen die Fäden des von Byzantinern und Arabern betriebenen Orient- und Afrikahandels mit denen des europäischen Fernhandels zusammen. Unter den Europäern betrieben als erste Nichtjuden im 8. Jh. Friesen bedeutenden überregionalen Handel zwischen der Scheldemündung und der Elbe, gefolgt von den Wikingern, die als Fernhändler bis zum 11. Jh. an den Küsten der Nord- und Ostsee, des Mittelmeers und des Schwarzen Meeres anzutreffen waren und über Novgorod und die Wolga bis zum Kaspischen Meer und nach Bagdad vordrangen. Regensburger Fernhändler hatten seit dem Frühmittelalter Handelsverbindungen sowohl mit dem europäischen Westen und Süden, vor allem aber mit dem Osten, von wo die “Ruzarii” genannte Kaufleutegenossenschaft vor allem wertvolle Felle an die Donau brachte. Auch von Bardowick, Magdeburg und Erfurt aus wurde Handel mit dem slawischen Osten betrieben. Im 13. Jh. war es die Hanse, die durch reisende Kaufleute den Warenaustausch zwischen Ost- und Westeuropa besorgte und sich dabei auf Wasser- und Landverbindungen stützte. Im Spätmittelalter wurden Handelsreisen von den in Städten sesshaft gewordenen Kaufherren an Vertrauensleute delegiert. Juden waren bis dahin in West- und Nordeuropa fast völlig aus dem Reisehandel verdrängt worden.

In den Handelszentren wurden Waren gelagert und umgeschlagen, gab es Niederlassungen der Fernhändlervereinigungen verschiedener Nationalitäten.

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