Heinrich XII

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Heinrich XII. der Löwe (Henricus Leo; um 1129-95). Sohn des Welfenherzogs Heinrich des Stolzen und von Gertrud, der Tochter Kaiser Lothars. 1142 bekam er im Frieden von Frankfurt das seinem Vater entzogene Herzogtum Sachsen als Erbe zurück, 1156 auch Bayern, das jedoch um das neugegründete Herzogtum Österreich verkleinert war. Heinrich d. Löwe wurde zur treibenden Kraft der dt. Ostkolonisation. In sieben Feldzügen zwischen 1157 und 1177 bekämpfte er die Slawen jenseits der Elbe, siedelte in den eroberten Gebieten deutsche Kolonisten an, gründete zahlreiche Städte, Bistümer (Aarhus, Ripen, Schleswig) und Dome (Braunschweig, Lübeck, Ratzeburg, Schwerin) und förderte den dt. Ostseehandel. 1168 heiratete er in zweiter Ehe Mathilde, die Tochter König Heinrichs II. von England. Seine Freundschaft mit Kaiser Friedrich I. verwandelte sich in erbitterte Feindschaft, als er 1176 die Heeresfolge nach Italien verweigerte und dadurch zur Niederlage des Kaisers in der Schlacht bei Legnano beitrug. Aufgrund eines lehnsrechtlichen Verfahrens (1179/80) wurde Heinrich geächtet und seiner Herzogswürden in Sachsen und Bayern enthoben. Beide Herzogtümer wurden geteilt und neu vergeben. Nach anfänglichem Widerstand im nördl. Sachsen unterwarf er sich 1181 auf dem Reichstag zu Erfurt, wo ihm sein Allodialbesitz zurückerstattet wurde, und ging bis 1185 nach England ins Exil. 1189 musste sich Heinrich erneut ins Exil zu seinem Schwiegervater begeben, weil er die Teilnahme am 3. Kreuzzug verweigert hatte. Noch im gleichen Jahr kehrte er vorzeitig aus dem Exil zurück, um seine verlorenen Länder wiederzugewinnen; er zerstörte Bardowick und erobert Lübeck. 1190 wurde er desungeachtet von Kaiser Heinrich VI. begnadigt und im Frieden von Fulda in seinen Stammländern um Lüneburg und Braunschweig als Herzog wiedereingesetzt. Zur endgültigen Aussöhnung kam es 1194 in der Pfalz Tilleda.

(s. Welfen)

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