Helena

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Helena (Flavia Julia Helena; Mutter Konstantins I. d. Gr.; ~280 – 337; hl.). In der röm. Provinz Bithynien am Bosporus als Tochter einfacher Leute heidnischen Glaubens geboren, lebte sie trotz ihrer niederen Herkunft in illegitimer Ehe (Konkubinat) mit dem späteren Kaiser Constantius I. und gebar ihm (um 280) einen Sohn, genannt Flavius Valerius Constantinus. Obwohl sie von Constantius verstoßen worden war, verstand sie, ihrem Sohn die Anwartschaft auf dessen Nachfolge als Kaiser zu sichern. Es ist anzunehmen, dass sie sich schon als junge Frau zum Christentum bekehrt hat und ihren Sohn im neuen Glauben erzog; dies möglicherweise, um sich von der sie verachtenden, durchwegs heidnischen Oberschicht zu emanzipieren. Als Constantinus nach dem Tod seines Vaters von dessen Truppen zum Kaiser ausgerufen worden war (Konstantin I.; 306), begleitete sie ihn in seinen Residenzort Augusta Treverorum (Trier) an der Mosel. Die Stadt wurde zu ihrem Lieblingsort, und dort ließ sie sich taufen (312), nachdem ihr Sohn eine entscheidende Schlacht im Zeichen des Kreuzes gewonnen hatte. Sie pilgerte ins Heilige Land (324), errichtete Kirchen in Jerusalem, Bethlehem und anderen Orten, ließ Grabungen nach dem Grab Christi durchführen und trug viele Reliquien zusammen; darunter das Wahre Kreuz, die Nägel vom Kreuz Christi und Dornen von dessen Dornenkrone, einen Finger des Apostels Thomas, die Gebeine der Heiligen Drei Könige und des Apostels Matthias sowie den Heiligen Rock. Im Jahr 327 wurde sie von ihrem Sohn zur Kaiserin (“Helena Augusta) erhoben, was zahlreiche Münzen mit ihrem Bild und der Aufschrift “Augusta Flavia Julia Helena” bezeugen; drei Jahre später starb sie und wurde in Rom beigesetzt, später nach Konstantinopel und im 9. Jh. in die frz. Benediktiner-Abtei Hautevillers überführt. Ihre Kopfreliquie wird im Dom zu Trier verehrt. Heute sollen sich ihre Gebeine in der röm. Kirche St. Maria in Ara Coeli befinden.

Helena wurde noch zu Lebzeiten als Heilige verehrt; sie wurde Patronin vieler Städte und Bistümer, darunter Frankfurt, Trier, Bamberg und Basel, zudem Schutzpatronin der Bergleute, Färber und Nagelschmiede sowie Helferin gegen Blitzschlag und Feuer, beim Finden verlorener Gegenstände und Aufdecken von Diebstählen.

Ihre legendäre Lebensgeschichte stammt von dem Mönch Alemannus von Hautvillers (9. Jh.); darin wird sie als gebürtige Triererin dargestellt.

(s. Konstantin I., Konstantinische Wende, Trier)

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