Hofschule

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Hofschule. Eine Hofschule (scola palatina) hatte es schon unter den Merowingern gegeben, war aber zu Beginn der Regentschaft Karls d. Gr. gänzlich heruntergekommen. Karl wendete große Energie für die Wiederbelebung der Schule auf, berief die gelehrtesten Männer seiner Zeit (u.a. Adalhard von Corbie, Alkuin, Paulus Diaconus, Theodulf; s.a. Akademie) und wurde deren erster und wissbegierigster Schüler. Aus dem Kreis der Hofschule gingen u.a. Einhard und Hrabanus Maurus hervor. Die Hofschule war in Aachen beheimatet, wanderte jedoch auch zeitweilig mit dem Kaiser von Pfalz zu Pfalz. Unterrichtet wurden neben der adeligen Jugend vor allem künftige Kleriker, aus denen sich dann Karls Beamte, Äbte und Bischöfe rekrutierten, die ihm und seinen Bestrebungen verpflichtet waren. Der allgemein äußerst niedrige Bildungsstand der Geistlichen musste – und hier sollte die Hofschule Vorbild sein – deutlich gehoben werden, damit der Klerus seinem von Karl vorgegebenen Kultivierungsauftrag erfüllen konnte. An der Hofschule wurden die artes liberales gelehrt, bemühte man sich vor allem um die Reinigung der lateinischen Sprache, um die Vereinheitlichung wesentlicher Texte (etwa dem der Bibel), um die Aufstellung allgemeinverbindlicher Rechts- und Glaubensregeln, um die Erarbeitung einer Urkundenschrift (s. Minuskel, karolingische) und um die Abfassung von Lehrbüchern für den Schulbetrieb (Glossare usf.). Zentrum der Erneuerungsidee (renovatio) der scola palatina sollte die Hofbibliothek sein, die unter dem Leitsatz aufgebaut wurde “Errata corrigere, superflua abscindere, recta cohortari” (Irrtümer verbessern, Überflüssiges weglassen, zum Richtigen ermuntern). Nicht zuletzt, um Irrtümern beim Kopieren von Schriften vorzubeugen, ließ Karl die oben erwähnte antikisierende Schrift, die karolingische Minuskel, entwickeln.

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