Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Holzkohle (mhd. kol; mlat. carbones) entsteht durch unvollständige Verbrennung von Scheiten aus Hart-, vornehmlich aus Buchenholz. Sie wurde vom Köhler am Ort des Holzeinschlags gewonnen, und an Erz- und Glashütten sowie an Schmiede und andere Handwerker (z.B. Kerzenzieher, Alchimisten, Löter, Schießpulvermacher) verkauft. Aus etwa 8 kg Buchenholz entstand nach siebentägigem Schwelbrand 1 kg Holzkohle. Diese besteht zu 80 % aus reinem Kohlenstoff und hat daher einen wesentlich größeren Heizwert als Holz (ca. 30.000 kJ/kg gegenüber ca. 14.000 kJ/kg). Der große Bedarf an Holzkohle, besonders in Glas- und Eisenhütten, zum Salzsieden und Kalkbrennen und in der Ziegelei, führte zu ruinösem Raubbau in den Laubwäldern, besonders in Buchen- und Buchenmischwäldern. Man ging daher dazu über, Stangenholz aus Niederwäldern und aus Stockausschlägen von Buchenhecken (“Kohlhecken”) zu verkohlen.
(s. Holz, Metallurgie, Salzgewinnung, Teer )