Iren

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Iren (lat. Hiberni). Bis zum 12. Jh. verstand man unter “Schotten” (lat. scoti) die Iren, sowohl die auf der irischen Insel (“Scotia maior”) selbst ansässigen, als auch die um 500 an die nord-westl. britische Küste, in den Bereich von Argyll (“Scotia minor”) übergesiedelten. Erst nach der Vereinigung der Skoten und der Pikten zu einem Königreich – dessen Gebiet sich ungefähr mit dem des heutigen Schottland deckte – bezog man den Namen Schotten auf des neue Staaatsvolk. Man bezeichnete jedoch auf dem europäischen Festland weiterhin die Wanderbischöfe und -mönche von der irischen Insel und aus irischen Missionsklöstern Schottlands als Schotten.

Die irische Insel war zu Beginn des Mittelalter eine religiöse und kulturelle Einheit, war jedoch politisch in zahlreiche Kleinkönigtümer zersplittert. Die irische Kirche hatte eine eigene, nicht an Rom orientierte Verfassung, gekennzeichnet durch Klöster, Äbte und Klosterbischöfe. Die Letzteren standen keiner Diözese vor, sondern unterstanden ihrem Abt und hatten nur Weihefunktion. Im 12. Jh. geriet die irische Insel unter anglonormannische Oberhoheit, die irische Kirche kam unter päpstlichen Einfluss und nahm antikes Bildungsgut an. Die auf das 6. Jh. zurückgehenden irischen Klöster wurden zu Pflegestätten lateinischer und nationaler Bildung sowie eines von koptischen Mönchen beeinflussten Christentums. Von hier aus wurde die Christianisierung Europas durch wandernde Bischöfe und Mönche wesentlich gefördert, bis diese von angelsächsischen Missionaren abgelöst wurden.

Zu den “Schotten”, die für die Christianisierung im süd- und mitteldeutschen Raum von Bedeutung waren, zählen: Eustasius, Korbinian, Marinus, Kolonat, Totnan und Suala (Sola), die im Mittelfränkischen zwischen Main und Altmühl predigten (7. Jh.), Columban und Gallus, die in den Gebieten um den oberen Rhein missionierten (7. Jh.), Kilian (7./8. Jh.), Missionar im ostfränk. Maingebiet, Virgil (Fearghal), hochgebildeter Missionar und seit 767 Bischof von Salzburg, Colman, Sohn des irischen Königs Brian Boru, der 1012 bei Wien gefoltert und ermordet wurde, Mecherdach, der sich 1040 als Inkluse in Regensburg einmauern ließ, Marianus Scottus (Muredach Mac Robertaigh), der um 1067 vorübergehend in Bamberg weilte, ein weiterer Marianus Scotus (Maèlbrigde von Moville), der zwischen 1056 und 1082 in Köln, Würzburg, Fulda und Mainz wirkte und eine dreiteilige Weltchronik sowie einen Kreuzzugsbericht verfasste, der Inkluse Paternus, Patron Paderborns, der 1058 den freiwilligen Märtyrertod (in einem selbstgelegten Feuer) fand.

(s. Irische Kunst und Kultur, Irland)

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