Islamische Kunst

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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islamische Kunst. 1. Malerei und Kalligraphie. In der Hadithen (gesammelten Aussprüchen des Propheten Mohammed) wird derjenige als Frevler bezeichnet, der die Kreaturen des Schöpfers zum Zwecke der Anbetung nachbildet. Um der Gefahr zu entgehen, auch nur dem geringsten Anschein nach gegen das Götzenbildverbot zu verstoßen, lenkten islamische Künstler ihre schöpferische Kraft ursprünglich fast ausschließlich auf Ornamentik und Kalligraphie. Koranhandschriften waren – und sind – grundsätzlich nicht illustriert, dafür jedoch in Zierschrift von herausragender Schönheit geschrieben und mit farbenprächtigen Arabesken ausgestaltet – galt doch das Schreiben gemäß dem Koran als hohes Ideal. Für die Moscheen galt striktes Bilderverbot, sie waren von geometrischen und floralem Dekor (Arabesken) beherrscht. In den Schlössern der Omajadenherrscher dagegen finden sich Wandmalereien und Mosaiken. Dargestellt sind Szenen aus dem fürstlichen Alltag, von Jagd-, Bade-, Tanz- oder musikalischen Freuden. Früheste illustrierte wissenschaftliche Handschriften stammen aus dem 11. Jh., seit dem 13. Jh. existieren auch illustrierte Erzählungen. Die Darstellung konzentrierte sich auf wenige große, gedrungene Figuren und wenige Versatzstücke. Nach dem Mongolensturm um die Mitte des 13. Jh. wurde der persische Stil, mit kleinteiliger, reich detaillierter Darstellung, mit räumlicher Tiefe und phantastischen Landschaften beherrschend.

2. Dichtung. Mohhammed war ein Verehrer der Dichtkunst und wusste auch nichtmuslimische Werke zu schätzen. Die islamische Kultur hat im Laufe ihrer Geschichte viele Dichter von Weltrang hervorgebracht. Zu den berühmtesten zählen Hafiz (Beiname Schams-ud-Din Mohammed aus Schiras, um 1326-90), Hariri (Abu Mohammed al-Kasim ibn Ali al-Hariri, 1054-1122) und Farid-ud-Din Mohammed Attar (1119-1230). Außerdem waren fast alle bedeutenden islamischen Mystiker auch Poeten von Format.

3. Musik. Obwohl sich im Koran keine explizite Ablehnung der Musik findet, lehnte der orthodoxe Islam das Musizieren wegen seiner die Sinne anreizenden Wirkung ab. Mohammed selbst genoss Musik zu besonderen Gelegenheiten, etwa bei Hochzeiten, bestimmte Musikarten lehnte er dagegen ab.

4. Schauspielkunst. Die islamische Kultur war zwar von griechischer Philosophie und Naturwissenschaft beeinflusst, hat jedoch nicht an die griechische Tradition der Tragödie angeknüpft. Schauspielkunst kam allenfalls im Zusammenhang mit Vorträgen von Sängern und Dichtern zum tragen, wofern es die Sitten zuließen auch bei tänzerischen Darbietungen.

5. Architektur. Meisterwerke islamischer Baukunst entstanden im Auftrag der Herrschenden; sie verbanden Zweckmäßigkeit und Schönheit bei weltlichen Einrichtungen (Bäder, Krankenhäuser, Paläste, Karawansereien) wie bei sakralen Bauten (Moscheen, Koranschulen) häufig auf ideale Weise. Trotz einheitlicher, religiös bestimmter Tendenz kamen örtliche Stilelemente zum Tragen – wie etwa der Vergleich zwischen der Alhambra im spanischen Granada und dem Tadsch Mahal in Indien zeigt.

6. Kunsthandwerk. Islamische Handwerker brachten Erzeugnisse von berückender Schönheit hervor, die im christlichen Abendland als Wunderwerke bestaunt wurden. Genannt seien Werke der Elfenbeinschnitzerei (z.B. Intarsien und Olifanten), der Metallbearbeitung (s. Damaszieren, Tauschieren), der Glas- und Keramikherstellung (s. Lüstertechnik), der Weberei und Teppichknüpferei und der Kristallschneidekunst.

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