Konrad der Pfaffe

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Konrad der Pfaffe (Selbstnennung als phaffe Chunrat; 12. Jh.). Der Regensburger Kleriker wurde durch seine mhd. Nachdichtung des afrz. Rolandslieds (Chanson de Roland) bekannt, die er wahrscheinlich im Auftrag Herzog Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin Mathilde erarbeitet hat. Das 9.094 Verse umfassende Lied wurde 1165 fertiggestellt. Konrad machte den Umweg über eine lat. Fassung, übernahm Motive aus der ®”Kaiserchronik” und bediente sich eines altertümlichen Stils, um die Dichtung älter und ehrwürdiger erscheinen zu lassen. Deutlich wird eine Umgestaltung des heroischen Vorbilds im Sinne christlicher Kreuzzugsideologie: Roland stirbt als christlicher Ritter im Kampf gegen die Heiden, welche das christl. Reich Karls d. Gr. bedrohen. Das Rolandslied fand bald nach seiner Entstehung weite Verbreitung, wurde jedoch erst in der Bearbeitung des Strickers in der 2. Hälfte des 13.Jh. richtig berühmt. Wolfram von Eschenbach schließt mit seinem “Willehalm” direkt an das Geschehen im Rolandslied an und zitiert häufig wörtlich daraus.

Aus dem Schlussvers des Lieds stammen folgende Zeilen:

Ob iu daz liet gevalle,

so gedencket ir min alle:

ich haize der phaffe Chunrat.

Also iz an dem buoche gescribin stat

in franczischer zungen,

so han ich iz in die latine bedwungin,

danne in diu tutiske gekeret.

Wenn euch das Lied gefallen hat,

so gedenkt alle meiner:

ich heiße der Pfaffe Konrad.

So, wie es in dem Buche geschrieben stand

in französischer Sprache,

so habe ich es in das Latein gezwungen,

Dann in das Deutsche übertragen.

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