Maria die Schmerzensmutter

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Maria die Schmerzensmutter (lat. mater dolorosa = schmerzensreiche Mutter). Andachtsbild des marianischen Kultes, die schmerzensreiche Muttergottes unter dem Kreuz Christi oder mit dem von sieben Schwertern durchbohrten Herzen darstellend. Die erstere Komposition zeigt Maria stehend, voller Schmerz zu dem am Kreuz Hängenden emporblickend, oder sitzend, mit dem quer über ihrem Schoß gelagerten Leichnam Christi. – In der Darstellungsform “Unsere liebe Frau von den sieben Schwertern” bzw. “von den sieben Schmerzen” ist der Seelenschmerzen gedacht, die Maria um Jesus von der Empfängnis bis zur Grablegung durchleiden musste. (dIe septem dolores sind: Weissagung des Kreuzestodes durch den Seher Simeon; 2. Flucht vor dem Kindesmörder Herodes nach Ägypten; 3. Verlorengehen des Jesuskindes im Tempel,; 4. Begegnung mit Jesus an dessen Weg zum Kalvarienberg; 5. Beisein bei dem am Kreuz Hängenden und 6. bei dessen Abnahme vom Kreuz; 7. Teilnahme an der Grablegung.)

Von dem Gedenktag der Sieben Schmerzen Mariens ist erstmals auf einer Kölner Provinzialsynode von 1423 die Rede. Begangen wird er am 15. September. (Zu einem der offiziellen Gedenktage der Kirche sollte es erst 1727 durch Papst Benedikt XIII. erhoben werden.) Die gregorianische Mess-Sequenz des Tages “Stabat mater dolorosa” ist wahrscheinlich aus einem Lied hervorgegangen, das die Flagellanten bei ihren Prozessionen im 14. Jh. gesungen hatten.

Der franz.-flämische Komponist Josquin des Prez (um 1450 – 1521) hat das Lied In Form einer mehrstimmigen lat. Motette erstmals in Noten gesetzt.

Die erste Doppelstrophe des 20 Strophen langen Liedes lautet im lat. Originaltext des 13. Jh.:

Stabat mater dolorosa

Iuxta crucem lacrymosa

Dum pendebat filius;

Cuius animam gementem

Contristantem et dolentem

Pertransivit gladius.

(Sinngemäße Übersetzung: hier stand die Mutter voller Schmerzen/bei dem Kreuz und weint/während ihr Sohn dort hing;/wie bedrückt ist ihre Seele/wie betrübt und schmerzensreich/wenn sie das Schwert durchbohrt.)

(s. Vesperbild)

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 3
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
4,43 EUR
Bestseller Nr. 5
Nach oben scrollen