Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Mecklenburg (ursprünglich Michilinburc, v. ahd. michil, mhd. michel = groß; daraus im Mndd. Mekelenborch und Meklenburg; das erste e wurde gedehnt gesprochen). Landschaft an der Ostsee, zwischen Lübecker Bucht und Rügen, umgrenzt von Brandenburg, Sachsen und Pommern. Nach dem Abzug der ansässigen german. Stämme hatten sich hier im 7. Jh. Slawen (hauptsächl. Obotriten und Lutizen) niedergelassen, die im 10. Jh. unter dän., vom frühen 12. Jh. an unter dt. Kolonisationsdruck standen. Als erster schriftl. Beleg für den Namen „Mecklenburg“ gilt eine von Otto III. am 10. Sept. 995 ausgestellte Urkunde, in der die slaw. „Mikilenburg“ (südl. Wismar) erwähnt wird. Heinrich der Löwe, Herzog der Bayern und Sachsen, brachte durch seine Feldzüge (1147, 1160) Mecklenburg unter die Lehnshoheit Sachsens, vollendete die Christianisierung und setzte den zum Christentum übergetretenen Wendenfürst Pribislaw als Herzog ein (1167). Dessen Geschlecht wurde in der Folgezeit allmählich eingedeutscht (und sollte bis 1918 in ununterbrochener Erbfolge regieren). 1227 konnte durch die Schlacht von Bornhöved der dänische Herrschaftsanspruch endgültig abgewehrt werden. 1348 wurde die Grafschaft Mecklenburg zum reichsunmittelbaren Herzogtum erhoben.
Die Bevölkerung Mecklenburgs setzte sich aus einheimischen Slawen und zugewanderten, zahlenmäßig weit überlegenen Niedersachsen, Ost- und Westfalen, Holsteinern und Flamen zusammen. Als Landessprache setzte sich eine ndd. Mundart durch. In der Landesentwicklung spielte der Zisterzienserorden eine bedeutende Rolle; wichtige Klöster waren Doberan (1186) und Dargun (1209). Die wichtigsten der vielen Städtegründungen des 12./13. Jh. waren Schwerin (1160; Bischofssitz und Residenzstadt) sowie die Ostsee-Handelsstädte Rostock und Wismar.