Monate

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Monate (ahd. manod, mhd. mane, man, mon; v.ahd. mano = Mond). Wie der Name besagt, wurde die Länge eines Monats ursprünglich nach den Mondphasen, nach der Zeitdauer zwischen zwei Neumonden bemessen (synodischer Monat, 29,53 Tage). M.o.w. willkürlich wurde später die Tageszahl der Monate auf 28, 29, 30 oder 31 festgelegt, und damit das alte Mondjahr (wie es heute noch in der jüd. und islam. Zeitrechnung benutzt wird) aufgegeben. Die röm. Monatsbezeichnungen wurden im Frühmittelalter von den christl. Ländern übernommen. (Januar, lat. Ianuarius mensis [seit 153 v. Chr. Der Monat des Jahresbeginns, benannt nach Janus, dem Gott der Türen, der doppelgesichtig in die Vergangenheit und in die Zukunft schaut]; Februar, lat. Februarius m. [benannt nach dem in diese Zeit fallenden Reinigungs- und Sühnefest Februum]; März, lat. Martius m. [Monat des Gottes Mars]; April, lat. Aprilis m. [Herkunft unklar]; Mai, lat. Maius m. [benannt nach dem Gott Maius, dem Großen, Wachstumbringenden]; Juni, lat. Junius m. [der Göttin Juno geweiht]; Juli, lat. Iulius m. [vorher Quintilius, zu Ehren des G. Julius Caesar umbenannt]; August, lat. Augustus [zum Gedenken des in diesem Monat gestorbenen Kaiser Octavian, der den Ehrennamen Augustus = der Erhabene trug]; die Monatsnamen September, Oktober, November und Dezember rühren daher, dass das altröm. Jahr bis zur Verbesserung durch G. J. Caesar mit dem 1. März begann.) Karl d. Gr. führte german. Monatsnamen nach bäuerlichen Verrichtungen und Naturerscheinungen ein, die sich in der mhd. Sprache nur teilweise einbürgerten. Die für das Mhd. angeführten Monatsbezeichnungen in nachstehender Tabelle waren nicht allgemeinverbindlich. Je nach Zeit und Dialekt wurden noch andere Namen gebraucht. So stand etwa herbest oder herbstmanot außer für September auch für Oktober (“der ander herbest”) und November (“der dritte herbest”); August war auch als bismanot bekannt, mit hartman (hartmanot), wintermanot, wolfmanot wurden die Monate November bis Februar bezeichnet, Januar hieß auch jarmanot, der Monat, mit dem das Jahr begann.

Ianuarius

wintar-, wolvesmanot, hartunc

jenner

Februarius

hornunc (= der zu kurz Gekommene ?)

hornunc, feber

Martius

lenzimanot

merze

Aprilis

ostarmanot

aberelle

Maius

winnemanot (Weidemond), wunnimanot (Wonnemond)

meie

Iunius

brachmanot, brachot (Brachmonat)

brachmane

Iulius

hewimanot (Heumonat)

houwet, heuert, habermane

Augustus

arantmanot (Erntemonat)

ernde, ougest, ougst

September

witumanot (Holzmonat, Scheiding)

herbest, der ander ougst, vullemane

October

windumemanot (Weinlesemonat)

windemane, winmanot, gilhart

November

herbistmanot

nebelman

Dezember

heilagmanot

kristmane, slahtmanot

Obwohl der Julianische Kalender im Byzantinischen Reich und im ganzen Christl. Abendland Gültigkeit hatte, kannte man für den Jahresbeginn unterschiedliche Termine. Der Julianische Jahresanfang am 1. Januar wurde als heidnisch angesehen, und so ließ man das christl. Jahr am 1. September beginnen (Länder der Orthodoxie), am 25. September (Tag der Geburt Christi), am 25. März (Tag der Verkünigung Mariens) oder am Ostertag (Tag der Auferstehung des Herrn). Erst vom 13. Jh. setzte sich der Jahresbeginn am 1. Januar wieder durch.

(s. Computisten, Jahresteilung, Kalender)

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