Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Otloh von St. Emmeram (Othlohus Frisingensis, monachus S. Emmerammi. O. v. Regensburg; um 1010 – um 1070). Im Bistum Freising geboren, als Knabe ins Kloster Tegernsee zur Ausbildung gebracht, wo er durch seine Schreibkunst berühmt wurde. Nachdem er kurze Zeit als Weltpriester im Bistum Freising tätig war, trat er ins Regensburger Benediktinerkloster St. Emmeram ein, wo er 1032 Mönch wurde und die Leitung der Klosterschule übernahm. Verschiedene Studienreisen führten ihn in die Skriptorien anderer Klöster, so nach Montecassino, Fulda und Amorbach. Otloh wurde nicht nur wegen seiner Schreibkunst, sondern auch als mlat. Schriftsteller bekannt. Er verfasste Gebete, Predigten, Hymnen, Sequenzen, eine alphabetische Spruchsammlung, mehrere Heiligenleben (St. Bonifatius, St. Wolfgang) und theologische Werke (u.a. die Visionensammlung “Liber visionum” und “De doctrina spirituali”, ein hexametr. Gedicht über religiöse Themen) sowie eine Autobiographie (“Liber de tentationibus cuiusdam monachi”), in der Einblick in das von Zweifeln geplagte Seelenleben des Autors gewährt wird. War Otloh vor seinem Eintritt ins Kloster den profanen Wissenschaften durchaus zugetan, so sagte er ihnen nach seiner Profess nicht nur ab, sondern erachtete die Beschäftigung damit als für Mönche geradezu unerlaubt. Je mehr man sich den Wissenschaften hingäbe, desto unwürdiger werde man der göttlichen Geheimnisse.