Smaragd

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Smaragd (lat. smaragdus, v. grch. smaragdos = grüner Stein). Der kristalline Edelstein, eine Varietät des Minerals Beryll, wurde schon in vorchristlicher Zeit in Ägypten in den Minen der Pharaonen nahe dem Roten Meer (Sikait-Zubara-Region) in Form eingewachsener Kristalle im Muttergestein (Glimmerschiefer, Granit, Gneis) gefunden und über lange Zeit als hochwertiges Luxusgut ins Morgen- und Abendland verkauft. Seine sattgrüne Farbe rührt von dem Spurenelement Chrom; sie ist lichtempfindlich und verblasst in grellem Sonnenschein. Fälscher unterlegten den Stein mit Silberfolie, um seinen Glanz zu erhöhen. Er wurde als Schmuckstein sowie zu magischen und medizinischen Praktiken verwendet; so sollte er seinen Träger vor Fallsucht bewahren, abgeschabt und eingenommen war er heilsam bei Vergiftungen, Pest und anderen Krankheiten. Wegen seiner grünen Farbe war er als Monatstein dem Mai zugeordnet.

Hildegard von Bingen schrieb in ihrer “Physica”: “Der Smaragd entsteht in der Frühe des Tages, wenn das Grün der Erde am frischesten, die Luft noch kalt, die Sonne aber schon warm ist und die Kräuter die grüne Farbe so stark einsaugen wie ein Lämmchen die Milch.” An anderer Stelle: “Wer Schmerzen am Herzen, im Magen oder an der Seite erdulden muss, der trage einen Smaragd bei sich, damit sich sein Körper an ihm wärme. Es wird ihm wohler werden. Wenn ihn so viele Krankheiten befallen, dass er sich kaum erwehren kann, dann nehme er den Smaragd sogleich in den Mund, damit er vom Speichel nass wird. Den so erwärmten Speichel ziehe er oft ein und spucke ihn wieder aus, dann lassen die Anfälle dieser Krankheiten ohne Zweifel nach. Wer von der Fallsucht gepeinigt zu Boden stürzt, dem lege man einen Smaragd in den Mund, und sein Geist wird neu belebt sein.”

Konrad von Megenberg berichtet in seinem “Buch der Natur”, dass die besten Smaragde im Land der Skythen, und zwar im Nest der Greifen zu finden seien. “Er mêrt reichtum und gibt gnâd in allem geschäft und macht den menschen genæm in seinen worten und hilft den, die verporgeniu

dinch vorschent, und abnaigt daz ungewiter und gesetzt den unkäuschen gelust. wenn man pei dem stain unkäuscht, sô pricht er.”

Die Benennung der Edelsteine war nicht immer eindeutig. So wurden auch andere grüne Steine wie z.B. Malachit oder Jaspis als Smaragd bezeichnet.

(s. Edelsteine, symbolische Bedeutung der; Edelsteine, magische Wirksamkeit der)

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 3
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
4,35 EUR
Bestseller Nr. 5
Nach oben scrollen