Stabkirche

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Stabkirche (Mast-, Mastenkirche, norweg. Stavkirke). Eine Sonderform der Holzkirchen stellen die norwegischen Stabkirchen dar, die sich nach der Christianisierung der Wikinger herausbildete und sich vom Anfang des 11. Jh. an, besonders aber zwischen etwa 1130 und 1350 in großer Zahl über das ganze Land verbreitete. Die Bezeichnung rührt von dem tragenden Gerüst aus senkrecht stehenden Nadelnbaum-Stämmen (den Masten oder Stäben), die durch Querhölzer ausgesteift sind und die Dachkonstruktion tragen. Die Basis wird durch ein steinernes Fundament gebildet, dem der Grundrahmen aufliegt; in diesen sind die senkrechten Planken der Außenwand eingezapft. Einfache Kleinkirchen dieser Art haben quadratischen Grundriss, dessen vier Ecken durch die tragenden Stäbe gebildet werden. Sofern sich das Balkengerüst um einen einzigen mittleren Mast gruppiert, spricht man von einer Mittelmastkirche. Von komplexerer Architektur sind die mehrmastigen Kirchen: bei ihnen bilden vier Stäbe ein mittleres Geviert, dem sich Umgänge, Chor und Apsis anlagern. Die Außenansicht ist gekennzeichnet durch steile, mehrfach gestaffelte Pult- und Giebeldächer. Diese sind mit Holzschindeln gedeckt, häufig mit Kreuzen gekrönt und mit heidnischen Symbolen (z.B. Drachenköpfen als Abwehrzauber) verziert. Vieler geschnitzter Zierat findet sich an Wänden und Türstöcken in Form von Runeninschriften, mythischen Figuren oder einem Geschlinge aus Bändern oder Tierleibern.

Als herausragendes Beispiel einer großen norweg. Stabkirche sei die von Borgund (Provinz Sogn og Fjordane, Kommune Laerdal) erwähnt, erbaut ab ca. 1180, dem Apostel Andreas geweiht und bis auf den heutigen Tag unverändert geblieben.

Viele mittelalterliche Stabkirchen sind eingestürzt, durch Brand verloren gegangen oder baulich umgestaltet worden.

(s. Holzbau, Holzkirche)

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