Storax

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Storax (grch. styrax, lat. storax; wiss. Styrax officinalis). Aromatisch riechendes Harz einer kleinwüchsigen, strauchartigen Art der in Ost- und Kleinasien und im östl. Mittelmeerraum vorkommenden Pflanze der Gattung Styracaceae (mlat. Liquidambar = flüssiger Bernstein, wohl wegen der gelblichen oder rötlichen Färbung des Harzes). Gewonnen wurde es durch Anritzen der Baumrinde und Auffangen des austretenden Saftes. In Ägypten wurde es zum Einbalsamieren von Leichen benutzt; in der röm. Antike diente es zur geschmacklichen Aufwertung von Wein und als Zusatz zu kultischen und magischen Räuchermitteln, außerdem verwendete man es als Heilmittel sowie zur Herstellung wohlriechender Salben. (Der Geruch wird als “lieblich, blumig, feminin” beschrieben, der Geschmack als “gewürzhaft”.)

Wesentliche Bestandteile des Storax sind Harze, Zimtsäure, Benzoesäure.

Der grch. Gelehrte Strabon (um die Zeitenwende) schreibt, dass das Harz der Storaxbäume aus den Öffnungen der Fressgänge von Holzwürmern tropfe und als kugelige Körner aufgelesen werde. – Dioskurides (1. Jh.) erwähnt Storax als wirksam gegen Atemwegserkrankungen und Verdauungsbeschwerden; – das Lorscher Arzneibuch (8. Jh.) nennt Storax als Bestandteil eines Rezeptes “ad nervos et articulos” (unter nervus ist “Sehne” zu verstehen); – der arabische Arzt Serafyun (Serapion d. J.. 12. Jh.) führt in seinem – im 13. Jh. aus dem Hebräischen ins Lateinische übersetzten – Medikamentenverzeichnis “Liber de medicamentis” flüssigen und festen Styrax auf; – Hildegard nennt ihn als Heilmittel gegen Leberleiden sowie als Bestandteil einer Rezeptur “zur Reinigung von Schleim und Speichel”. – Zusammen mit anderen Harzen wurde Storax in einem Balsam für den Verschluss von Hautwunden verwendet. – Die Kerne der kugelrunden, ca. 1 cm starken Steinfrüchte wurden im Mittelalter zu Rosenkranzkugeln verarbeitet.

(s. Räucherstoffe)

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