Swantewit

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Swantewit (wendisch, = der Kräftige). Saxo Grammaticus berichtet von einem zentralen Heiligtum eines großen Teils der Westslawen, gelegen auf einer Kreideklippe bei Kap Arkona (Rügen). Es war dem wendischen Gott ®Swantewit geweiht, zuständig für Fruchtbarkeit, Wachsen und Gedeihen. Dieser thronte in einer Halle, die auf drei Seiten durch den Steilabfall zum Meer und auf der vierten durch einen fünfzig Ellen hohen Wall geschützt war. Das hölzerne Götzenbild trug über einem monströsen Körper vier bärtige Köpfe, die nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet waren – Bild der Allwissenheit und Allgegenwärtigkeit. Im Heiligtum lebte freilaufend ein weißes Pferd, das zu Orakelzwecken diente. Der Tempelschatz war durch Geschenke der Pilger und Tribute der unterworfenen Nachbarstämme reich ausgestattet und soll allein an Silber 1.000 kg enthalten haben. Am 14. Juni 1168 wurde das Heiligtum durch christl. Truppen unter dem Dänenkönig Waldemar I. zerstört, der Tempelschatz geplündert, das Swantewit-Idol zerhackt und verbrannt. Die überlebenden Insulaner bekehrten sich zum Christentum. Helmold von Bosau schrebt in seiner Chronica Slaworum: “… Er ließ jene uralte Statue des Swantewit hebeifühern, die vom ganzen Slawenvolk verehrt wurde, und befahl, einen Strick um ihren Hals zu schlingen und sie vor den Augen der Slawen mitten durch das Heer zu schleifen und in Stücke zerschnitten, ins Feuer zu werfen.” (Zit. nach P. Dinzelbacher).

(s. Helmold von Bosau)

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