Vorratshaltung

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Vorratshaltung. Um eine möglichst gleichbleibende Versorgung mit Nahrungsmitteln zu gewährleisten, mussten Nahrungsmittelvorräte angelegt werden. Deren größte Gefährdung bestand (außer in Diebstahl) in Verderb durch Nässe, Schimmelpilze und Fäulniskeime, in hygienischer Beeinträchtigung durch verschiedene Insekten bzw. deren Larven und in Fraßverlusten durch Mäuse (s. Maus) und Ratten. Gegen den Verderb wandte man Methoden der Konservierung an, gegen ekelerregenden Schädlingsbefall und Fraßschäden verwendete man geeignete dicht schließende oder unzugänglich angebrachte Behältnisse. So wurden die Kornsäcke im Getreidespeicher mit Stricken an einer waagrecht den Raum überspannenden Stange aufgehängt. Brotlaibe wurden im bäuerlichen Haushalt, wo in Abständen von vier bis acht Wochen, mancherorts auch nur zweimal im Jahr auf Vorrat gebacken wurde, in von der Zimmerdecke hängenden “Brothenken” in Sicherheit gebracht; darin standen oder lagen die Laibe, durch Abstände voneinander getrennt, waren luftig und außerhalb der Reichweite von Tieren verwahrt. Auch Rauchfleisch, Dauerwurst oder Dörrfisch wurden luftig und möglichst trocken hängend bevorratet. Eingesalzene oder in Essig eingelegte Nahrungsmitteln (z.B. Pökelfleisch, Salzheringe, Kraut, Bohnen) wurden ebenso wie Öl, Wein oder Bier in Fässern aufbewahrt. Dörrobst (Trockenäpfel, -birnen, -pflaumen, -quitten) und getrocknete Kräuter wurden auf luftigen Holzrosten oder auf frischem Stroh gelagert, Rüben unter einer Schicht Sand frisch gehalten.

Als Vorratsräume dienten Dachböden und besondere Kellerbauten, die ursprünglich oberirdisch oder als Grubenbauten, vom 12. Jh. zunehmend unterirdisch angelegt wurden (s. Keller). Insgesamt dürfte eine nachhaltige Vorratswirtschaft nur an größeren Höfen und Klöstern betrieben worden sein. Die kleinen Leute auf dem Land und in den Städten lebten eher von der Hand in den Mund.

(s. Eiskeller)

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